Urlaubszeit Reisezeit – Was sollten Menschen mit einer Epilepsie bei den Reisevorbereitungen beachten? |
Bernhard Brunst Epilepsie-Fachberater |
Wir leben in einer mobilen Welt, in der das Reisen auch bei chronischer Erkrankung oder bei Behinderungen selbstverständlich geworden ist. Das gilt auch für Menschen mit Epilepsie. Welche Reisen sich der Einzelne problemlos zumuten kann und wie anstrengend diese sein dürfen, hängt vor allem von der Art und Schwere der Erkrankung ab. Deshalb sind bei größeren Reisen stets eine individuelle Beratung und eine Rücksprache mit dem behandelnden Neurologen angezeigt. Bestehen keine speziellen medizinischen Bedenken, können Menschen mit Epilepsie praktisch jedes Land bereisen. Wichtig aber ist, dass man sich zuvor mit den Bedingungen und Gegebenheiten am Zielort vertraut macht. Im Vorfeld sollten u.a. folgende Fragen ge- klärt sein:
- Gibt es bei der medizinischen Versorgung vor Ort Einschränkungen?
- Sind Impfungen vorgeschrieben oder empfohlen?
- Ist eine Malariaprophylaxe ratsam ? (evt. Kontraindikation zu AE).
- Sind im Bedarfsfall Fachärzte verfügbar?
- Ist gegebenenfalls eine Notfallversorgung gesichert?
- Müssen Zusatzversicherungen für medizinische Leistungen abgeschlossen werden?
- Brauche ich ein ärztliches Attest für die Fluggesellschaft?
Darüber hinaus sollte ein mehrsprachiger Epilepsie-Notfallausweis und ausreichend Medikamente (im Handgepäck)) mitgeführt werden. Damit es beim Zoll oder der Sicherheitsabfertigung keine Probleme gibt, ist eine mehrsprachige Verordnung des Arztes hilfreich. Ist eine längere Flugreise mit Überschreitungen von Zeitzonen geplant, kann es zu Schlafdefiziten und zu einer Verschiebung des Schlaf-Wach-Rhythmus, dem bekannten "Jet-lag", kommen.
Dieses Phänomen kann bei Menschen mit Epilepsie die Anfallsbereitschaft erhöhen.
Gut vorbereitet, steht der geplanten Reise nichts mehr im Wege. Schöne Ferien.
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